Das Ebrodelta


Der Naturpark des Ebrodeltas befindet sich an der Mündung des Flusses
Ebro in der Provinz Tarragona, in der Nähe der Orte Deltebre und
Sant Jaume d’Enveja.

Mit einer Fläche von etwa 320 km² ist es nach dem Nationalpark Coto de Doñana das zweitgrößte Feuchtgebiet Spaniens und nach dem Nildelta das zweitgrößte Delta im Mittelmeergebiet. Vor 4.000 Jahren begann die Geschichte des Ebrodeltas, das seine heutige Gestalt der Landwirtschaft (Reisanbau) verdankt. Durch das Anlegen kleiner Bewässerungskanäle mit einer Gesamtlänge von ca. 450 km konnten sich im Laufe der Jahrhunderte Sedimenteablagern, die der Ebro aus den Pyrenäen, dem Kantabrischen Küstengebirge und den Gebirgen im Zentrum Spaniens mit sich führt. Dadurch entstand ein nur wenig über dem Meeresspiegelliegendes flaches Sumpf– und Marschland mit Sanddünen und Lagunen mit Süßwasser, bewachsen mit Röhricht.

 

Etwa ein Drittel des Ebrodeltas wurde 1983 als Naturpark (Parc Natural del Delta de l’Ebre) mit einer Gesamtfläche von 80 km² ausgewiesen. Das gesamte Flussdelta ist ein artenreiches Brut– und Rastgebiet für viele Vogelarten, es dient aber auch als Quartier für die Überwinterung von Zugvögeln aus Nordeuropa.